Gerade die Corona-Pandemie mit einer immens gewachsenen Zahl an Online-Events hat ein Thema viel deutlicher als bisher in den Vordergrund gerückt: die fehlende Diversität auf Bühnen und Podien.
Zu viele Veranstaltungen glänzen in ihrer Speakerauswahl vor allem durch eines: die Abwesenheit von Frauen. Dies zeigen uns auch eigene Auswertungen aus dem aktuellen Jahr: Bei den von uns beobachteten Veranstaltungen innerhalb der Eventbranche lag der Anteil von Frauen, die im Vortragsprogramm vertreten waren, bei durchschnittlich 23,9%. Woran liegt es? An zu wenigen Frauen, die sich trauen, Vorträge zu halten? An Veranstaltenden, die nicht über den Tellerrand schauen und sich nicht bewusst um mehr Vielfalt kümmern? An zu männerlastigen Themen? Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Aber es gibt gute Nachrichten: Sie können es anders machen, besser und vielfältiger! Mit unseren Tipps zeigen wir, wie es geht. Aber zunächst erst einmal etwas allgemein gesprochen zu Diversität.
Was bedeutet eigentlich Diversität auf Bühnen?
Die Speaker*innen-Auswahl sollte ausgewogen sein und in gleichem Maße männliche, weibliche oder auch diverse Speaker*innen berücksichtigen, genauso auch Speaker*innen mit Behinderung oder auch mit Migrationshintergrund. Die fachliche Kompetenz steht immer im Vordergrund. Bei vielen Themen bieten sich zu den bekannten Speakern, die überwiegend männlich sind, Expert*innen an, die das Thema ebenso kompetent, auf neue Art vermitteln.
Warum ist Diversität so wichtig für Veranstaltende?
Wir haben es eingangs erwähnt: Fehlende Diversität fällt heutzutage viel stärker auf. Zudem achten die Zielgruppen unserer Veranstaltungen stärker darauf. Die Zeit von den immer gleichen, in der Regel weißen Männern als Speaker bei Veranstaltungen, die zudem von vielen Frauen besucht werden, ist endgültig vorbei.
Wer sich künftig im Veranstaltenden-Wettbewerb behaupten will, muss mit zukunftsgerichteten Eventkonzepten und gelebter Diversität überzeugen. Sie sollte im Übrigen zudem ein wesentlicher Bestandteil der sozialen Aspekte Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie sein. Ignorieren Veranstaltende Diversität, bleiben nicht nur die weiblichen Teilnehmenden künftig bei mehr und mehr Events weg…
Unsere Top-Tipps für mehr Diversität auf Bühnen
- lassen Sie sich nicht von Social Media blenden
- fragen Sie gezielt in Ihre Community, werfen Sie jedoch auch einen Blick in andere Bereiche, in denen es Frauennetzwerke gibt z.B. die Digital Media Women DMW, Women in Tech oder auch Women in Mobility
- binden Sie erfahrene Speaker*innen-Agenturen ein
- nutzen Sie Speaker*innen-Datenbanken, die Wert auf Diversität legen, z.B. Speakerinnen.org oder Women Speaker Foundation
- fragen Sie Ihr persönliches Netzwerk und bitten Sie um Empfehlungen
- sprechen Sie gezielt Fach-Verbände und thematische Netzwerke an
- sprechen Sie nicht nur ausgewiesene Speakerinnnen an, sondern auch Expertinnen, zum Beispiel Autorinnen zum Thema, die noch nicht häufig auf Bühnen zu sehen waren
- suchen Sie nach Best-practice-Beispielen und finden Sie dadurch Inspiration für neue Speakerinnen
- und zu guter letzt: Werden Sie selbst zum Best-practice-Beispiel für andere Veranstaltende
Haben Sie weitere Tipps für mehr Diversität auf Bühnen? Schreiben Sie uns gerne! Kennen Sie gute Beispiele von Veranstaltungen mit sehr ausgewogenen Podien? Zeigen Sie uns gerne diese Events! Am besten via Email.
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