Ich arbeite seit 2018 bei einer kleinen Eventagentur im Odenwald. Wir haben unseren Fokus hauptsächlich auf Kulturveranstaltungen wie Festivals und Party gelegt. Nach meiner Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau die im Januar 2021 fertig war habe ich beschlossen, die Zeit während Corona nochmal zu nutzen und ein Duales Studium angefangen.
Women in events D.A.CH.: Was genau machst Du heute beruflich im Veranstaltungsbereich?
Marie: Ich kümmere mich um die Vorproduktion unserer Veranstaltungen, akquiriere Aussteller und Sponsoren und leite Veranstaltungen als Produktionsleitung vor Ort.
Wie bist Du dahin gekommen, was Du heute machst? Hast Du eine gezielte Ausbildung absolviert (wenn ja, welche) oder bist Du Quereinsteigerin?
Ich habe 2018 mit einer Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau gestartet und habe dann 2021 beschlossen ein Duales Studium im Bereich BWL mit Schwerpunkt auf EMK anzuhängen.
Warum hast Du Dich seinerzeit für diesen Beruf und diesen Weg entschieden?
Events haben mich schon immer fasziniert und ich wollte Teil der Magie sein.
Was begeistert Dich an Deinem Beruf?
Ich fande es schon immer toll Menschen mit Veranstaltungen zu begeistern und liebe es diese zu organisieren und mich mit den vielen Tücken und Hindernissen, die bei der Planung auftreten auseinander zu setzen.
Welche fachlichen und persönlichen Voraussetzungen sind für Deinen Beruf besonders wichtig und wie hast Du Dir diese angeeignet?
Wichtig ist, dass man organisiert und strukturiert arbeiten kann. Vorrausschauendes Planen und Denken sind auch nicht zu unterschätzen.
Welche Eigenschaften sind für „Neue“ in unserer Branche von Vorteil?
Eigenverantwortliches Arbeiten, Strukturiert sein, Kreativität.
Wie hat sich für Dich der Veranstaltungsbereich oder auch Dein direkter Bereich in den letzten 5- 10 Jahren verändert?
Ich finde, durch die Pandemie ist die Veranstaltungsbranche mehr zusammengewachsen. Man hat sich mehr unterstützt und der Konkurrenzgedanke ist in den harten Zeiten eher an zweite Stelle gerückt.
Wie schätzt Du die aktuelle Lage in unserer Branche ein, auf was müssen sich Kolleginnen und Kollgen einstellen, die jetzt in unserer Branche starten?
Die aktuelle Lage ist immer noch weit davon entfernt von dem Stand, wie es vor Corona war. Neueinsteiger haben es deutlich schwerer, sich im aktuellen Markt zu etablieren, weil gerade alle Veranstaltungen der letzten Jahre nachgeholt werden und deshalb enorm viele Konkurrenzveranstaltungen stattfinden. Zusätzlich haben wir einen extremen Fachkräftemangel der sich auch auf die Produktionskosten auswirkt.
Man hört immer wieder, dass Berufsstarter mehr Wert z.B. auf Aspekte der Work-Life-Balance legen. Liegen die Ansprüche und Vorstellungen zwischen ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen zu weit auseinander?
In der Veranstaltungsbranche ist es für viele Arbeitgeber selbstverständlich, dass ihre Mitarbeiter Überstunden leisten und diese zum Teil nicht ausgeglichen werden. Ich finde es sehr gut, dass Berufsstarter zunehmend Wert auf eine Work-Life-Balance legen und somit die Arbeitgeber zum Umdenken anregen. Denn deren Vorstellungen liegen zum Teil sehr vernab von den Vorstellungen ihrer Mitarbeiter.
Wie sollte sich unsere Branche entwickeln, damit sie für Nachwuchskräfte attraktiv bleibt?
ich kann mir gut vorstellen, dass viele sich von dem enormen Work Load und den Überstunden bzw. auch der Arbeit an Wochenenden und Feiertagen abschrecken lassen. Wenn man hier einen Weg für eine gute Work-Life-Balance finden würde wäre das ein Punkt, der überzeugen kann.
Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen, liebe Marie!
Team Women in events D.A.CH.
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