Ich repräsentiere internationale Lifestyle Hotels, Resorts & Hidden Gems im deutschen MICE Markt mit Erlebnissen, die in Erinnerung bleiben.
Women in events D.A.CH.: Was genau machst Du heute beruflich im Veranstaltungsbereich?
Stephanie: MICE Sales – sowohl digital als auch live.
Wie bist Du dahin gekommen, was Du heute machst? Hast Du eine gezielte Ausbildung absolviert
(wenn ja, welche) oder bist Du Quereinsteigerin?
Ich habe Reiseverkehrskauffrau mit Schwerpunkt Reiseveranstaltung bei der TUI Deutschland GmbH gelernt. Zuvor wollte ich immer in die Veranstaltungsbranche einsteigen und konnte nach der Ausbildung direkt bei der 100%-igen Tochterfirma ROBINSON Club GmbH mit einem Praktikum im Incentives & Meetings Bereich starten und anschließend in einem Hotel die Operative kennenlernen.
Warum hast Du Dich seinerzeit für diesen Beruf und diesen Weg entschieden?
Reisen war schon immer eine Leidenschaft von mir, genauso wie besondere Erlebnisse zu erschaffen. So habe ich Freunde nicht nur einfach zu einem Brunch zu mir nach Hause eingeladen, sondern eine Atmosphäre kreieren mit Dekoration, Kerzen, Musik und das kaltstellen der Sektgläser sowie der frischgepresste Orangensaft gehörte auch mit dazu ;-). Im ganzen ein Event daraus machen und diese Fähigkeit wollte ich auch in meinem zukünftigen Job einsetzen.
Was begeistert Dich an Deinem Beruf?
Die Menschen, die in dieser Branche arbeiten. Kreativität, ein familiäres Umfeld & die Leidenschaft dafür die Erwartungen unserer Kunden zu übertreffen, um in glückliche Gesichter bei der Eventdurchführung zu schauen. Ebenfalls liebe ich es international zu Arbeiten und von kulturellen Unterschieden zu lernen.
Welche fachlichen und persönlichen Voraussetzungen sind für Deinen Beruf besonders wichtig und wie hast Du Dir diese angeeignet?
Fachlich finde ich wichtig sich immer zeitgemäß weiterzubilden. Aufgrund der heutigen Digitalisierung ist die Welt so schnelllebig, wie nie zuvor. Eigene Sales Skills entwickeln, E-Commerce & Social Media Marketing, ein Verständnis für Preiskalkulationen & Sprachen. Eine persönliche Voraussetzung sollte der Spaß bei der Arbeit sein sowie sich auf seine Stärken zu fokussieren. Und dann ergibt sich ganz viel beim „Learning by Doing“- mit ups & downs.
Welche Eigenschaften sind für „Neue“ in unserer Branche von Vorteil?
Externe Blickwinkel mitzubringen, tägliche Strukturen zu hinterfragen, um neue Ideen/ mit einzubringen. Die größte Chance und somit Wachstum, welches eine Firma von einem Quereinsteiger/ Junior geschenkt bekommt.
Wie hat sich für Dich der Veranstaltungsbereich oder auch Dein direkter Bereich in den letzten 5-
10 Jahren verändert?
Individueller sowie flachere Hierarchien. In der Vergangenheit wurden Hotels z.B. hauptsächliche in Sterne klassifiziert und somit Ihre Qualität gemessen. Heutzutage ist es viel umfangreicher und Dienstleister müssen konkreter kommunizieren, wie sie sich von Mitbewerbern unterscheiden. Da mein erster Job bei einer Clubhotellerie war, bin ich viel lockerer ins Business gestartet, als Kollegen aus der Stadthotellerie; zum Beispiel. Hier durfte ich die Kunden von Anfang an darauf vorbereiten, dass sie in unserem Resort geduzt werden. Das war vor rund 8 Jahren überhaupt nicht üblich und ist eines der Erfolgsrezepte der Firma bis heute.
Wie schätzt Du die aktuelle Lage in unserer Branche ein, auf was müssen sich Kolleginnen und
Kollegen einstellen, die jetzt in unserer Branche starten?
Kurzfristigkeit und Flexibilität sind das neue Normal. Eine offene Kommunikation sowohl intern als auch extern unterstützt, um seine aktuellen Prozesse aus der Meta Ebene neu zu betrachten und anzupassen.
Man hört immer wieder, dass Berufsstarter mehr Wert z.B. auf Aspekte der Work-Life-Balance
legen. Liegen die Ansprüche und Vorstellungen zwischen ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen
zu weit auseinander?
Meiner Meinung nach überhaupt nicht, da eine Arbeitgeberin genauso an einer gesunden Work-Life-Balance interessiert ist oder es sein sollte. Strukturen und Prozesse aus der Vergangenheit blockieren die meisten. Was braucht meine Arbeitnehmerin, um Ihren/ Seinen Job so effizient, wie möglich auszuübern. Das sollte das Ziel sein und dann die einzelnen Punkte in der Umsetzung gemeinsam besprochen werden. Was ist möglich, was nicht und warum nicht?
Wie sollte sich unsere Branche entwickeln, damit sie für Nachwuchskräfte attraktiv bleibt?
Wir dürfen mehr über die tollen Aspekte an unserem Job sprechen. Am besten auf einer persönlichen Ebene. Privat sollte es nicht sein, aber mit mehr Persönlichkeit in den Sozialen Medien :). Ebenfalls sollte sich jeder intensiver mit der Generation Z auseinandersetzen. Diese Generation und nachfolgende unterscheiden sich gravierend von Y bis Baby Boomer. Nur wenn wir wissen, wie sie sich unterscheiden können wir auch die richtigen Hebel in Bewegung setzen. Die Branche bringt alles mit, was es benötigt.
Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen, liebe Stephanie!
Team Women in events D.A.CH.
Foto: Isabel Winckler
Wenn Sie Fragen an unsere Interviewpartnerin oder an uns haben, melden Sie sich gerne – am besten via E-mail an board@women-in-events.de